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Die Geschichte der Pfarre von 1515 - 1893

Die Geschichte der Pfarrgemeinde und Pfarrkirche Gunskrichen - Aus Beiträgen von SR Rudolf Moser im Martinsblatt  und Unterlagen der Pfarre Gunskirchen - zusammengestellt von Johann Weiss

Diese beiden barocke Engel mit Posaune stammen vom barocken Altar in der Wallfahrtskirch Maria Fallsbach, datiert zw. 1700 und 1730.

Aufnahme 2019: 110 cm hoch Aufnahme 2019: 120 cm hoch

 

Im 16. Jahrhundert, nach Luthers Thesenanschlag in Wittenberg am 31.12.1517, hatte sich die Lehre Martin Luthers über weite Teile Oberösterreichs verbreitet. Auch die Pfarre Gunskirchen wurde von lutherischen Geistlichen verwaltet. Siegfried Strohamer war von 1569 bis 1596 Pfarrer von Gunskirchen. Er war mit Waldburga Voglin verheiratet und hatte drei Kinder. Auf Siegfried Strohamer folgte Georg Ziegler als Pfarrer von Gunskirchen. Er trat sein Amt zu einem äußerst kritischen Zeitpunkt an. Auf Befehl Kaiser Rudolfs des II war in allen Landesteilen die Gegenreformation durchzuführen.

 

Als Pfarrer Georg Ziegler (1596/97) am zweiten Adventsonntag, den 7. Dezember 1597, von der Kanzel aus ankündigte, am nächsten Sonntag die Feier der Messe nach katholischem Ritus abzuhalten, entstand in der Kirche ein Tumult. Der Pfarrer brach die Messfeier ab und ging in die Sakristei. Mit seinem Sohn und einem Messdiener flüchtete er sodann in das Mesnerhaus. Dort wurde er von aufgebrachten Burschen entdeckt, floh weiter in den Garten. Hier wurde er erschlagen, sein Sohn konnte schwer verletzt flüchten. Der Messdiener wurde ebenfalls schwer verletzt und starb später an den Folgen der Verletzungen.

 

1. Seite im Taufbuch 1622

Grabstein Pf. Johannes

Stattmiller von Mihlberg

Unter Pfarrer Johannes Mochätti (1622 – 1630) beginnen die Aufzeichnungen in den Pfarrmatriken, in den sogenannten Tauf- und Trauungsbüchern. Die Aufzeichnungen im Totenbuch werden erst ab dem Jahr 1674 geführt. Er legte auch die ältesten erhaltenen Urbarien der Pfarre an. In seine Amtszeit fällt auch der Höhepunkt der Auseinandersetzungen zwischen Katholiken und Protestanten, die im blutigen sogenannten „Bauernkrieg“ gipfelten.

 

In der Turmhalle befindet sich der Grabstein von Pfarrer Johannes Stattmiller von Mihlberg (1637 – 1654). Im oberen Teil ist sein Wappen abgebildet. Es zeigt einen auf drei Hügel aufgesetzten, nach rechts blickenden Mann, der beide Arme in die Hüften stützt und dessen Kopf von einer Zipfelmütze bedeckt ist. Auf dem Oberrand des Wappenschildes sitzt ein Spangenhelm, der von einer „Heidenkrone“, eine altertümliche Kronenform, bekrönt ist, aus der als Helmzier der Mann des Wappenschildes herauswächst. An der Helmkrone ist der Wappenmantel befestigt, der, reich gefaltet, den Hintergrund des Wappens bildet. Ursprünglich war der Grabstein im

Presbyterium über der Grabstätte eingelassen, später wurde er vor das vermauerte Nordportal gesetzt und 1962 in die Turmhalle verlegt.

 

Die beiden Pfarrherren Johannes Wilhelm Hirschvogel (1654 – 1683) und Laurenz

Redlhamer (1683 – 1696) wurden in der Wallfahrtskirche Maria Fallsbach begraben. Pfarrer Redlhamer ließ 1688 das gemauerte Wohngebäude des alten Pfarrhofes in Wallnstorf errichten.

Die Geschichte der Pfarre

Aufnahme vom Pfarrhof in Wallnstorf um 1930

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Johannes der Täufer;

Von Johann Baptist

Carlberger, 1706

127 cm hoch

Moses , von

Johann Cyprian

Wimberger, 1706

138 x 55 cm hoch

Joachim zw.

1690 und 1720

117 cm hoch

 

Anna, zw. 1690 und 1720,

118 cm hoch

Unter Pfarrer Ludwig Fink (1696 – 1711) begann die Umgestaltung der Pfarrkirche. Bereits 1706 schufen der Tischler Hanß Baumgardter, der Bildhauer Johann Baptist Carlperger und der Maler Cyprian Wimperger, alle aus Wels, die barocke Kanzel und den Seitenaltar „Johannes der Täufer“. Von dieser Ausstattung sind noch erhalten: die Statue Johannes der Täufer, das Gemälde der Kanzelrückwand „Darstellung Moses“, die Plastiken Joachim und Anna, derzeit in der Filialkirche Fallsbach.

 

Es findet sich folgender Eintrag in der Pfarrchronik von 1888:

In der Woche vor Pfingsten Aufstellung der Kanzel (9oo fl) u. des Speisgitters (100 fl) durch Bildhauer Westreicher, sowie das Gitter im Musikchor (80 fl). An der alten Kanzel wurde ein aufgeklebter Zettel gefunden mit folgendem Inhalt: Im Jahre 1706, den 22. Dezember, ist diese Kanzel aufgesetzt worden, es hat machen lassen Ludwig Fink, Pfarrer allda, bei Johann Baptista Karlberger Bildhauer, Cyprian Wimberger Maler, Hans Baumgartner Tischler, alle drei zu Wels wohnhaft. Zechpropst Georg Obermayr an der Straß und Simon Wimmer, Strobl zu Au, Mathias Wimmer, Schulmeister.

 

Ölberg in der Südwand des Langhauses, 1867

 

im südlichen Vorraum,

Christus am Kreuz

1700 – 1730;

134 cm hoch

Im Jahr 1737 richtete Pfarrer Johann Erasmus Ziegler ein Schreiben an die Landhauptmannschaft in Österreich ob der Enns. Darin stellte er das Ansuchen um Genehmigung zur Errichtung eines neuen Hochaltares. Als Begründung führte er an, dass der alte Hochaltar vor langer Zeit geschaffen und vor allem sehr wurmstichig sei. Im Oktober des Jahres 1738 wurde der barocke Hochaltar aufgestellt. Geschaffen wurde er vom Tischler Veit Köckh, vom Bildhauer Felix Trentini (die Plastiken in der Filialkirche in St. Peter stammen auch von ihm), beide aus Wels, und dem Maler Joseph Philipp Holzöckher aus Lambach. Im Zuge dieser Umgestaltung der Kirche wurde die Empore, die fast bis zu den Seitenaltären heranreichte, abgetragen und neu errichtet.

 

Im Jahr 1775 stürzte bei einem schrecklichen Sturm der obere Teil des Kirchturms mit dem Dach in den südöstlichen Teil des Friedhofes. Danach wurde der Turm von Grund auf verstärkt, um ein Turmgeschoß erhöht und mit einem prächtigen kupfergedeckten barocken Turmhelm versehen. Zu diesem Zeitpunkt war Mathias Johannes Füxl als Pfarrer in Gunskirchen tätig.

 

 

 

Schlafender Jünger am Ölberg, 1867

Christus am Ölberg, 1867

 

Pf. Anton

Freiherr von Berchem

Johannes von Nepomuk,

von einem Maler und

Bildhauer aus Lambach oder Trentini aus Wels,

1729, 165 cm;

Putto im Schweigegestus; heute an der nördlichen Chorwand

Die Franzosenkriege 1800/1809 hinterließen auch in Gunskirchen Spuren. In den Kirchenrechnungen gibt es Aufzeichnungen über Neuanschaffungen von Kirchenutensilien, die nach Plünderungen durch die Franzosen notwendig wurden. Die Orgel wurde bei einem feindlichen Einfall am 2. Mai 1809 so zertrümmert, dass sie nicht mehr repariert werden konnte und eine neue Orgel angeschafft werden musste. Es dauerte aber bis 1813. Die Orgelbaufirma Peter Hölzl aus Steyr lieferte eine Orgel ohne festen Standort, mit einem Manual, ohne Pedal, und vier bis fünf Register.

 

Dazu ist in der Pfarrchronik, verfasst von Kooperator Friedrich Raschko, folgender Eintrag zu lesen:

Im Jahr 1800 begannen die Franzosenkriege, in welchem Jahr der ganze Hausruckkreis vom 18. Dezember 1800 bis Ende März 1801 von denselben

besetzt wurde. Im Pfarrbereich hat sich allerdings sowohl anno 1800 als auch 1805 und 1809 kein Treffen ereignet, allein die Bewohner hatten sonst alle Kriegslasten zu tragen. Die ältesten noch lebenden Personen können nicht genug von dem riesigen Truppenkolonnen auf der Landstraße erzählen, auf welcher bisweilen den ganzen Tag hindurch ununterbrochen Soldaten von allen Waffengattungen marschierten, sowie von den unerschwinglichen Kontributionen und Einquartierungen in den Häuser, von welchen beispielsweise das Wimmergut zu Fallsbach allein eine ganze Kompanie übernehmen musste. Besonders klagten die Bewohner, dass man ihnen alle Pferde wegnahm und bei Leistung von Vorspanndiensten die Knechte von den Pferden und von den Wagen wegjagte. Die Pferde versteckte man daher, wo es nur ging, beispielsweise beim Messerhuber zu Bichlwimm im Keller, in Stadeln oder im Wald. Die Beamten wurden auf jede Weise gequält und der Kommissariats-beamte sogar misshandelt.

 

Indessen geschah es doch sehr selten, dass sich die Bewohner an feindlichen Soldaten vergriffen. Nur im Jahr 1809 soll zu Holzing ein einzelner Franzose erschossen worden sein.

 

Im Jahr 1802 übernahm Johann Mathäus Fuchs, früher Pfarrer und Dechant zu Altmünster und Konsistorialra,t die hiesige Pfarre. Unter ihm geschah im Jahr 1809, wie schon bemerkt, der letzte Franzoseneinfall, der dem Wohlstand der hiesigen Bewohner am meisten geschadet haben soll. Unter anderem beklagte man sich über die Gräuel des herumziehenden Raubgesindels, vor welchem nichts sicher war und welches die Hausbesitzer mit Mord und Brand beängstigte.

 

 

 

 

Aufnahme 2019: Anna selbdritt, zw. 1470 und 1500,

62 x 66 cm; heute an der nördlichen Chorwand

hl. Bischof, 84 cm; hl. Leopold III oder Heinrich II, 72 cm; beide Statuen geschaffen zw.

1470 und 1500, heute auf der nördlichen Chorwand

 

Zwischen Wallnstorf und Gunskirchen wurde im Jahr 1809 von einem feindlichen Truppenkörper ein Lager aufgeschlagen, bei welcher Gelegenheit die Pfarrkirche von einigen Unholden profaniert, die Altäre und die Orgel beschädigt wurden.

 

Dies ist die Orgel von 1820/1830, versehen mit einem neugotischen

Prospekt, heute in Fallsbach

Pf. Peter Westermayr

Im Jahr 1814 wurde eine zweite Empore errichtet. Zwischen 1820 und 1830 kam eine neue Orgel mit acht Registern, einem Manual mit 45 und einem Pedal mit 12 Tasten. Sie wurde auf der oberen Empore aufgestellt. Diese Orgel steht seit 1887 in der Filialkirche in Fallsbach. Zu diesem Zeitpunkt war Anton Freiherr von Berchem als Pfarrer tätig.

 

Der in seiner Architektur bemerkenswerte Bau wurde durch Zubauten in seiner Wirkung arg beeinträchtigt. Unter Pfarrer Peter Westermayr (1825 – 1876) wurde am 31. Jänner 1867 das Beinhaus, heute die Aufbahrungshalle, nördlich des Turmes und die Requisiten-kammer südlich, heute der Aufgang zur Empore, kollaudiert. In die Südseite des rechten Turmanbaues wurde ein Ölberg eingebaut.

 

Am 17. Juni 1869 entstand im alten Schulhaus, heute Kirchengasse 2, ein Brand, der auf die ganze Häuserzeile übergriff. Dabei wurden die Portalvorhalle, die Sakristei und die Glasfenster der Kirche arg in Mitleidenschaft gezogen. Verbrannt ist auch die damals im alten gelagerte Krippe. Der unter Pfarrer Peter Westermayr begonnene und unter Pfarrer Anton Galbruner (1876 – 1882) vollendete Zubau auf der nördlichen Chorseite wurde am 24. Oktober 1877 von der Behörde abgenommen. Im Jahr 1878 wurde der südliche Zubau zur Kirche erhöht.

 

4.2.1884 brach um 9:00 Uhr abends im Zacherlhaus, heute Welser Straße 3, Feuer aus, welches auch die beiden Nachbarhäuser, das Wirtshaus und das Krämerhaus, einäscherte. Die Kupferdeckung des Turmes begann zu glühen, die hölzerne Verschalung und das Gebälk begannen zu brennen. Wagemutige Männer stiegen in die Kuppel hinauf, während andere ihnen Wasser zutrugen, was freilich nicht ausreichend war.

hl. Ursula und hl. Barbara,

zw. 1500 und 1530,

aus der Donauschule,

beide 45 x 106 cm;

heute auf der

nördlichen Chorwand

hl. Katharina,

1470 – 1500,

127 cm; heute

heute auf der

nördlichen Chorwand

hl. Barbara,

1470 – 1500,

130 cm;

heute auf der

nördlichen Chorwand

In diesem kritischen Augenblick trafen die Dragoner mit einer ausgezeichneten Feuerspritze ein und versorgten damit die Männer in der Kuppel mit ausreichend Wasser.

 

Da man nach dem Brand nur die ärgsten Schäden an der Westseite ausgebessert hatte, war 1892/1893 eine umfassende Renovierung der Turmkuppel erforderlich. Die große Hitze bei der Feuersbrunst hatte die Kupferblechbedeckung aufgezogen. Dadurch konnte das Regenwasser in die Holzkonstruktion eindringen. Für diese Reparatur wurde ein Holzgerüst vom Zimmermeister Lindinger aus Straß aufgestellt, die Neueindeckung wurde vom Kupferschmiedemeister Pierer aus Wels ausgeführt.

Pf. Josef Harberger Pf. Jakob Parzer

 

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