Unser Feuer

Was wünschen sich Eltern sehnlicher als dass die Familie geeint bleibt, alle allen zugetan sind, die gleichen Überzeugungen haben und die gleiche Religion, sie wenigstens einander zugestehen und Feste gemeinsam feiern.
Wie überraschend klingen also dann die Worte unseres Herrn, dass seine Wesensart und sein Gebot das sehr oft nicht bewirkt.
Die großen Herrscher in der Geschichte und dieser Tage wollen auch ihren Bereich geeint haben und versuchen alle auf Linie zu bringen. Sie tun das meist mit menschenverachtender Gewalt.
Viele Mitläufer spenden ihnen dabei Applaus.
Wenn aber jemand angesteckt ist vom Feuer der Menschenfreundlichkeit des Sohnes Gottes - so bezeichnen wir ja Jesus, den Messias Gottes – kommt es zu Konflikten. Jesu Nachfolger werden mundtot gemacht, als Kritiker verhaftet und sogar umgebracht. Sie werden zu Märtyrern.
Das war mit Jesus genauso. ER ist unser oberster Märtyrer Gottes geworden.
Er nennt sein Zeugnis vom wahren Wesen Gottes TAUFE, also totales Hineinfallen in den Willen seines Vaters...
Es gibt übrigens ein Wort von Jesus, das nicht in den Evangelien steht: „WER NAHE BEI MIR IST, IST DEM FEUER NAHE.
Wer fern von mir ist, der ist fern vom Reich Gottes“
Im Evangelium hat es geheißen: „Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen.“
Damit macht er uns klar, was sein Wesen ist, ja wie Gott ist.
Jesus sagt, wer ihm nahe kommt, ist einer Energie nahe, dem Urelement Feuer vergleichbar.
Denken wir nur an den feurigen Kern unseres Planeten, der die Kontinente schwimmen lässt und mit Beben verschiebt. Soviel zur enormen Wirkung des Feuers.
Sind wir IHM, dem Feuer Gottes, manchmal auch schon nahe gekommen?
Hat er in uns auch was verschoben? Haben wir manchmal Dinge gemacht, die uns selber überrascht haben? Oder sind wir davor zurückgeschreckt, weil „was würden sich die Leute denken“?
Durch Leute, die wir Märtyrer nennen und verehren, ist unser innerer Reichtum, unsere Jesus Beziehung, zu uns gekommen. Diese Woche haben wir wieder einige davon im Kalender stehen: ...
Oftmals aber wollte man in der Geschichte alle Untertanen auf Linie bringen und das mit Gewalt – auch in den christlichen Reichen unter Königen, Kaisern und Päpsten. So sind Christen auch zu Christenverfolgern geworden. Das kann auch uns passieren, wenn wir das Feuer Gottes in den anderen nicht erkennen und anerkennen wollen. Gott bewahre!!!
Wer uns auch davor bewahrt, ist die Wolke von Zeugen – sagt man uns in der heutigen Lesung. Das ist ein starker Zuspruch. Wir sind nicht allein, nein, eine Wolke von Zeugen begleitet unseren Weg im Leben.
Der Hebräerbrief erinnert uns an die Glaubensgestalten des alten Bundes, die uns begleiten und wünschen, dass wir, wie sie, das Ziel erreichen.
Sportler berichten immer wieder, wie wichtig das Angefeuert-werden durch die Zuschauer ist. Auch wir dürfen uns bewusst sein, dass wir den Weg des Glaubens nicht allein gehen und Unterstützung erfahren durch die, die uns im Glauben vorangegangen sind.
Denken wir auch an den Zustand unserer Kirche:
Der Kampf ist noch nicht ausgestanden./ Der Lauf noch nicht ans Ziel gebracht./ Die Auseinandersetzung in uns noch aktuell. /Da mache sich keiner was vor:
Mit Ausdauer die gute Richtung zu halten, will alle Tage geübt sein.
Im Widerstand zu leben gegen unsere negativen Gedanken und Strebungen, gehört zum täglichen Trainingsprogramm.
Gläubig und beharrlich solchen christlichen, geistlichen Widerstand zu leben, gelingt dann besser, wenn wir unsere Aufmerksamkeit intensiv auf Positives richten. Der Hebräerbrief sagt uns dazu: Auf Jesus blicken!
Er hat uns ja schon immer im BLICK.