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Edramsberger Kapelle - eine Reise in die Vergangenheit

Viele von uns kennen die schöne Kapelle am Edramsberg - in unmittelbarer Nähe des ehemaligen Gebäudes der FF Edramsberg - nur durch das Abholen des Friedenslichtes und die Maiandachten. Wussten Sie aber, dass von den Mönchen des Stiftes Wilhering bereits vor dem Jahr 1200 ein kleines Kirchlein am Edramsberg erbaut wurde und wie reich an Geschichte dieser Ort des Glaubens ist? 

In einer Ausgabe der Kirchenzeitung aus dem Jahre 1982 wurde über den Fund von Plänen der vormals bestandenen Mittermayr-Kapelle im Pfarrarchiv berichtet. 

 

Plan Mittermayr-Kapelle, vermutlich Ansicht West

 

Diese Pläne der Baufirma Priesner aus dem Jahre 1935 stellen das Aussehen der Kapelle nach einer möglichen Sanierung dar.

Im Zuge dieses Berichtes in der Pfarrzeitung bekundete Pfarrer Johann Kaserer den Wunsch zur Errichtung einer Kapelle im Dorf Edramsberg - mit dem ambitionierten Ziel der Grundsteinlegung dazu schon im Jubeljahr 1983, dem Jahr des 1150-jährigen Bestands der Pfarre Schönering, vorzunehmen. Somit ist die Edramsberger Kapelle, wie sie sich heute darstellt, wie auch vieles im Leben, ein Produkt der geschichtlichen Entwicklung.

Eingedenk der Errichtung der ersten Kapelle am Edramsberg, deren Verfall und letztendlich der Wiederrichtung, drehen wir das Rad der Zeit zurück, bis zum Beginn der vorhandenen Aufzeichnungen.

 

Kleine Hauskirche am Edramsberg

Die Entstehung einer Kapelle am Edramsberg wird mit der Bewirtschaftung eines Meierhofes („Grangie“ in der Mönchssprache genannt) durch Mönche des Klosters Wilhering in Zusammenhang gebracht. Da die Grangie Edramsberg weitab vom Kloster war, wurde der Bau einer kleinen Hauskirche notwendig, um dort die tägliche Messfeier und die Chorgebete, entsprechend den Ordensregeln, abhalten zu können. Dieses Kirchlein wurde in unmittelbarer Nähe des Mittermayrhofes vor dem Jahre 1200 erbaut. Man weiß nicht, ob die Grangie Edramsberg aus nur einem oder mehreren Gehöften bestand. Erst im Urbar aus dem Jahre 1523 werden die Höfe Obermayr (heute Wilfingseder), Niedermayr (wurde abgerissen), Angermayr (vormals Pastl – ebenfalls abgerissen), Schaffmayr (heute Lehner) und Mittermayr (heute Fuchs – derzeit unbewohnt) genannt.1 Im Dienstbüchl der Pfarre Schönering um 1631 und im Stiftsurbar aus dem Jahre 1666 wird zusätzlich der Hof des Mayr Jans (heute Sailer-Gangl – teilweise neu angebaut) genannt. Die Grangie Edramsberg blieb jedoch nicht lange bestehen. Zwischen den Jahren 1201 und 1208 wurde diese aufgegeben und das Kirchlein am Edramsberg wurde mehr oder weniger seinem Schicksal überlassen.

 

Zerstörung Schloss Edramsberg und Brand

Im Jahre 1472 belagerten die Lichtensteiner, damals Herren von Ottensheim, in einer Fehde die Feste Edramsberg, die Christoph Hohenfelder verteidigte 1). Das Schloss Edramsberg wurde 1477 zerstört 2). Das hier befindliche Kirchlein war dem heiligen Petrus und Achatius geweiht. In einem Schreiben vom 30. März 1493 erlaubt der päpstliche Legat Raimund Peyraud dem Abt Thomas von Wilhering, in der Kapelle von Edramsberg auf einem Tragaltare die Messe zu lesen, bis die Altäre geweiht werden können 3).

 

Das Kirchlein ging im 18. Jahrhundert durch Brand zugrunde. Ein Bettler namens Jakob Eder erweckte in einem jungen Dienstmädchen, Elisabeth Prindl, die Pyromanie. Er verhetzte das Mädchen zu immer neuen Brandlegungen, wodurch am 6. März 1733 in Wilhering Kirche, Kloster,

Getreidekästen, Taverne und Bräuhaus, sowie später das Dorf Edramsberg mit der Kapelle und die Brudermühle in Schutt und Asche sanken 4).2

 

Wiederaufbau Kapelle und neuerlicher Brand

Nach dem Wiederaufbau, finanziert durch das Stift Wilhering, erhielt die Kapelle, vermutlich mittlerweile dem Heiligen Sebastian geweiht, jene Bauform und Innenausstattung, die es bis zu deren Abbruch hatte.

 

 

Am 22. Oktober 1876 brach um 19:30 Uhr abermals in Edramsberg ein Brand aus. Betroffen davon waren diesmal das Obermayrhaus mit Backhaus, das Schabmayrhaus und das Mittermayrhaus. Die Mittermayrkapelle blieb wie durch ein Wunder unversehrt. Wieder verursachte Brandstiftung diesen verheerenden Brand. Brandleger war ein Stallbube, beim Mayrgans (heute Sailer) bedienstet, Franz Kögler 13 ¾ Jahre alt, noch schulpflichtig, dessen Vater Josef Kögler Häusler im Fall. Er war seiner bösen Taten geständig und wurde zu sechsmonatiger verschärfter Kerkerstrafe verurteilt, man hat ihm weit mehr vergönnt.3

 

Gründung Feuerwehr und Abbruch Kapelle

Dieses verheerende Großfeuer war der ausschlaggebende Anlass, warum sich in Edramsberg einige Männer dazu entschlossen, eine Feuerwehr in der Gemeinde Wilhering zu gründen.

 

Die Kapelle, die über die Zeit zum Besitz des Mittermayrgutes gehörte, besaß zwei Glöcklein, die 1916 im Zuge des ersten Weltkrieges abgenommen und der Militärbehörde übergeben wurden. Sicherlich trug im weiteren zeitlichen Verlauf die Wirtschaftskrise und die persönliche finanzielle Situation der Hofbesitzer bei, dass die Kapelle zunehmend verfiel. 1935 bemühte sich Pfarrer Hausleitner für den Erhalt und somit für die Renovierung der Kapelle. Dies wurde auch in einer Pfarrsitzung am 26. Dezember 1935 beschlossen. Der nunmehrige Besitzer des Mittermayrgutes und Eigentümer der desolaten Kapelle, an der Nordseite des Hofes in einem Abstand von vier Meter vom Gut gelegen und der Zufahrt zu den Futterböden hinderlich, Johann Pühringer, verkaufte um angeblich 100 Schilling das Recht der Abfuhr des Materials der Kapelle einer am Neubau der neuen Bundesstraße beteiligten Firma.

 

 

Das Abbruchmaterial wurde für den Straßenunterbau und auch die Brücke über den Rossbach beim ehemaligen Lagerhaus Schönering verwendet. Im Zuge des Abbruchs hat sich durch den Fund von Steinen mit Hochreliefs herausgestellt, dass dieses Kirchlein auf dem Boden eines römischen Soldatenfriedhofs errichtet war. Es hat sich das Gerücht gefestigt, dass es dadurch auf den betroffenen Streckenabschnitten der neuen Bundesstraße sehr viele tödliche Unfälle gab (u. a. Adolf Mühleder, Franz Stockner und der 12-jährige Nikolaus Theischinger).

 

Errichtung jetzige Kapelle 

Am 7. Juli 1987 wurde mit Frau Juliana Pühringer (geb. Reif zu Inn) ein Dienstbarkeitsvertrag abgeschlossen und somit der Grundstein zur Errichtung der jetzt bestehenden Kapelle gelegt. In Vorstudien bezüglich der architektonischen Gestaltung des Neubaus hat man sich letztendlich auf die Marienkapelle Grolzham in Weibern festgelegt.

 

Marienkapelle Grolzham (links), die als Vorbild für die Edramsberger Kapelle diente (rechts im Bild).

 

Am Sonntag 10. April 1988 fand im Feuerwehrhaus Edramsberg eine erste Besprechung statt in welcher der Baubeginn konkretisiert wurde. Am 5. Juni 1988 hat Herr Heinz Reschauer mit seinem Sohn das Grundstück ausgemessen und schon tags darauf wurde mit dem händischen Aushub der Grundfeste begonnen. Zügig wurde durch Mithilfe vieler Bewohner von Edramsberg, Fall und Mühlbach das neue Kleindenkmal hochgezogen. Das von Horst Kofler gefertigte Kreuz am Glockenturm wurde schon am 6. September 1988 montiert. Mit den letzten Dachdeckerarbeiten am 10. Oktober wurde die Bautätigkeit für das Jahr 1988 beendet.

Am 13. März 1989 wurde die Fortführung der Bautätigkeit mit dem Setzen der Granitsäulen aufgenommen. Peu a peu näherte sich im laufenden Jahr das Bauwerk seiner Vollendung.

 

 

Am 24. Mai wurden die Glasfenster, gestaltet von dem Maler Franz Ecker und gefertigt in den Glaswerkstätten des Stiftes Schlierbach, gesetzt. In weiterer Folge wurde in diesem Jahr der Außenputz, der Innenputz ausgeführt und letztendlich der Steinboden verlegt. Mit dem Verfugen des Bodens am 17. November ging die Bautätigkeit in die Winterpause. Am 24. Dezember wurde in der noch nicht gesegneten Kapelle erstmals das Friedenslicht an die Bevölkerung der Gemeinde Wilhering weitergegeben.

 

Mit der Beauftragung über den Guss einer Glocke bei der Firma Grassmayr Innsbruck, die am 28. Februar 1990 bestätigt wurde, begann die Finalisierung der neuen Edramsberger Kapelle. Die Glockengröße wird durch den begrenzten Schwungraum im frei einsichtigen Glockenstuhl auf ein Gewicht von ca. 36 kg und einem Durchmesser von 39cm begrenzt. Die Abmessungsbegrenzung erlaubt eine Stimmung der Glocke auf den Ton c/2. Auf der Glocke sind der Hl. Achatius und der Hl. Sebastian bildlich dargestellt mit dem darunterliegenden Text Sanctus Achatius und Sanctus Sebastianus.

 

Weiter wünschte sich Pfarrer Johann Kaserer folgende Inschrift am unteren Glockenrand: „Deum honor – vivos voco – mortuos plango – Fa. Grassmayr me fecit – et parochus Johann Kaserer benedixit me – anno Domini 1990“, was ich wie folgt frei übersetze mit „Gott zur Ehre – rufe ich die Lebenden – trauere ich um die Toten – Fa. Grassmayr hat mich gemacht – und Pfarrer Johann Kaserer hat mich gesegnet – im Jahr des Herrn 1990.“ Ebenfalls im Februar wurde Herr Karl Lugmayr mit der Fertigung eines schmiedeeisernen Tores beauftragt, deren Verglasung durch die Theatergruppe Schönering finanziert wurde.4

 

Innenausstattung der Kapelle

 

Das Altarbild stammt von dem Künstler Hans Keplinger aus Linz und zeigt die Szene der Hinrichtung des Hl. Sebastians. Der Altar wurde von dem Kunsttischler Josef Übleis aus Neumarkt-Kallham gestaltet und gefertigt. Dekoriert ist der Altar mit einer Intarsienarbeit, die drei Delfine im Kreis angeordnet darstellt. Im Christentum ist der Delfin das Symbol für Christus, den Seelenretter. Hier vermute ich die drei Delfine als Symbol für den dreifaltigen Gott. Auf einem Hinterglasbild an der Seitenwand ist der Hl. Achatius dargestellt. Der Ursprung des Kreuzes über dem Altar ist mir leider derzeit nicht bekannt.

Nach letztlich erfolgter Ausgestaltung stand einer Einweihung nun nichts mehr im Wege, die ursprünglich am 22. Juni 1990 (22. Juni Gedenktag des Hl. Achatius) geplant war. Da dieser Gedenktag nicht auf einen Sonntag fiel, wurde die Einweihung auf Sonntag 24. Juni 1990 festgelegt.

 

Maiandacht mit der Goldhaubengruppe Schönering am 23.5.2022

 

Im Laufe des Bestehens der Edramsberger Kapelle wurden Florianimessen, Bitttage, Maiandachten und sogar Taufen darin bzw. davor abgehalten und alljährlich wird am 24. Dezember das Friedenslicht durch ein Team der Feuerwehr Edramsberg weitergegeben.

 

Gemaltes Bild eines ukrainischen Künstlers (Name nicht leserlich), zur Verfügung gestellt von Familie Sailer

 

Damit die Kapelle auch erhalten bleibt und ein würdiges Bild abgibt, sei Frau Notburga Sailer, die sich für die Pflege des Innenbereichs und Herrn Franz Harrer, der sich für die des Außenbereichs bereiterklärt haben, gedankt und dies auch schon viele Jahre unentgeltlich ausüben.

 

Ich hoffe bei Ihnen, geschätzte Leserinnen und Leser, die Neugier geweckt zu haben, dieses einmalige Kleindenkmal in unserer Pfarrgemeinde bei einem Spaziergang neu zu entdecken.

 

DI Reinhold Aichinger

 

 

 

Danke der Unterstützung durch folgende Personen:

Familie Notburga und Baldur Sailer

Herr Helmut Riepl

Herr Stefan Fuchs, BSc

 

Quellen neben der Gemeindechronik Wilhering Band 1
1              Mitteilungen des Oö. Landesarchivs Band 13/1981 „Die Anfänge der Zisterze Wilhering“; Dr. Zauner
1)         F. Sekker, Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs (Linz 1925), S. 6
2)         J. Lamprecht, Historisch-Topographische Matrikel (Wien 1863), S. 44
3)         J. Stütz, Geschichte des Zistercienser-Klosters Wilhering (Linz 1840), S.72
4)         J. Stütz, a. a. Q., S. 354
2          „Oberösterreichische Heimatblätter“, Jahrgang 2, Heft 1, Jänner bis März 1948,
            Seite 61, Autor: Anton Rosenauer Eferding
3          Pfarrchronik der Pfarre Schönering
4          Archiv der Pfarre Schönering; Heinz Reschauer
Kapelle Edrams berg
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